Von Andreas Steffenhagen

22.07 Sonnabend: Anreise
Abfahrt 8 Uhr SCN, Ute und Ich mit der Variable, Carsten zieht die AchHerrJe, da Cordula noch einen Umweg über Rostock macht, um für die Meisterschaft eine neue Genua abzuholen.

14:30 angekommen, Kranen, Maststellen (dabei Spifall unten in den Mast gezogen, also Rollenkasten ausbohren und nach dem Fall „fischen“, Rollenkasten wieder anpoppen – Peter Hartlieb hat uns seine Popnietzange geliehen, herzlichen Dank Peter !!, Vorzelt aufbauen, einkaufen, Abends sehr gut indisch essen mit Jasmin und Simon

23.07. Sonntag:

Statt Probeschlag auf dem Plöner See leider Dauerregen mit Starkwind, also rum gammeln.

Abends in Plön sehr gut und reichhaltig gegessen

24.07. Montag, Vermessungstag

Segel“vermessung“, d. h. nur ausrollen und abstempeln lassen, keine Kontrolle von Maßen, minimale Materialkontrolle (Anker – nur zeigen, nicht auspacken -, Paddel, Festmacher, Schwimmweste Messplakette, Messbrief)

Anschließend noch eine Radtour (Ute, Cordula, Carsten, Simon und ich) auf die andere Seite des Sees durch den Wald und die Wiese nach Bosau. Die Holsteinische Schweiz kann mit ihrem ganzen Auf und Ab als gelegentlichen Stadt-Fahrradfahrer ganz schön anstrengend sein ….

Abends Eröffnung und Vorstellung der Helfermannschaft mit Gulaschsuppe für alle.

25.07. Dienstag

Erster Wettfahrttag, 3 Wettfahrten

Vor dem ersten Start, beim ersten Spi setzen zum Testen, ob alles funktioniert, das Spifall vergessen am Spi zu befestigen und das Fall bis ganz zum Top gezogen, das ganze ca. 25 Minuten vor dem ersten Start! Mit der DLRG im Gleitflug zum nächsten Steg gezogen, dort die VA auf die Seite gelegt (ist halt doch irgendwie noch eine Jolle …) Spifall geangelt, VA wieder aufgerichtet und wieder im Gleitflug von der DLRG zurück zum Start geschleppt, als Vorletzter gestartet und doch noch in dem Lauf 6te geworden. DLRG sei Dank! Die Frauen wurden 8te.

Der 2. Lauf sah uns dann leicht verbessert als 5te im Ziel (Cordula und Ute 10te)

Im dritten Lauf bis zur Mitte des Rennens bei auffrischenden 5 -6 Bfd konstant 3te, lief uns bei einer verunglückten Halse die VA aus dem Ruder und ich bin dabei mit viel Mühe nicht abgeworfen worden. Im Ziel war es dann leider nur noch der 9te Platz. Danach die AchHerrJe als 10te.

Abendessen mit Spießbraten für alle Regattateilnehmer.

26.07. Mittwoch

Wieder Starkwind, nur ohne Regen, der Wettfahrtleiter Nick v. Buddenbrock meinte bei der täglichen Steuerleutebesprechung „Wir können auch Schönwetter“. Beim Auslaufen sah das ganze dann schon wieder mehr nach Sintflut aus …

Nach mehrmaligem verlegen der per GPS und Drohnentechnik sich selbstpositionierenden Tonnen auf Grund von einzelnen Gewitterzellen, die immer ihre eigenen Winddreher mitbrachten und einem abgebrochen Startversuch wurden wir dann etwas verspätet doch noch gestartet. Leider zog noch während der Startkreuz die nächste Gewitterzelle mit einem 40°-Dreher heran, so dass der Lauf oben an der Luvtonne abgebrochen wurde. Glück für uns: wir waren auf der komplett falschen Seite und hätten das Feld von hinten aufrollen müssen. Pech jedoch für Cordula und Ute: sie waren Erste! Auf Anweisung der Wettfahrtleitung wurden wir dann in den Windschatten der nächsten Insel geleitet und lagen dort am Steg (kannten wir ja schon vom Vortag durch unsere Aktion mit dem Spifall) oder lagen rund 1,5 Stunde vor Anker. Da immer wieder Gewitterzellen mit den entsprechende Winddrehern und -stärken aufzogen wurde an diesem Tag kein weiter Startversuch mehr unternommen.

Es folgte ein von der Klassenvereinigung gesponsorter Abend mit Braten für alle

27.07.Donnerstag

Heute sollten wieder drei Rennen bei deutlich weniger Wind stattfinden, damit die Meisterschaft gesichert ist und es auch noch einen Streicher gibt. Als Tagesziel hatten wir uns vorgenommen, heute mal ohne Pleiten, Pech und Pannen durch die Rennen zu kommen …

Cordula und Ute sind ganz an der Linie gestartet, es kam dann Einzelrückruf und daher dachten sie, sie wären drüber und haben sich bereinigt, indem sie als letzte neu gestartet sind. Es stellte sich heraus, dass sie nicht drüber waren. Sie rollten das Feld dann von hinten auf.

Im ersten Lauf waren wir 3te am Luvfass, denn wir auch bis kurz vor dem Leegate halten konnten. Beim Bergen des Spis und dem Ausrollen der Genua dann der große Schreckmoment: am Vorsegel hatte sich der Vorstagspanner vollständig herausgedreht! An eine Kreuz war in diesem Moment nicht zu denken. Also Achterstag los, Spifall am Korb in die Klemme und das Fall angeballert, um den Mast nach vorne zu trimmen damit der Spanner wieder eingedreht werden konnte. Danach waren wir natürlich weit am Leegatte – und auch fast allen anderen – vorbei. Am Ende konnten wir uns wieder auf den 8. Platz vorsegeln. Die Damen haben sich noch auf den 12ten vorgekämpft.

Der 2. Lauf lief dann bei sehr unterschiedlichen Windstärken (aber konstanter Richtung) endlich mal ohne Komplikationen ab und wir wurden 2te.

Die Damen hatten mit ihrer Seitenwahl nicht soviel Glück und wurden wieder 12te.

Nach einem verpatzten Start zum 3. Tagesrennen (am Startschiff wollte sich einfach keine Lücke auftun …) wurden wir immerhin noch 7te.

Bei ersten Spigang hat die AchHerrJe den Spi gebadet und die Spischoten vertüttelt. Der nasse Spi weigerte sich entheddert zu werden. Auf Spigang 2 den gleichen Versuch nochmal. Keine Chance. Damit musste auf allen Vorwindkursen Schmetterling gefahren werden. Das war dann der Streicher der Damen mit dem 14ten.

Die Meisterschaft war damit, mit den bisher insgesamt 6 Rennen gesichert und wir haben dabei auch noch einen Streicher – was will man mehr.

Abends eine super Auswahl verschiedener Lasagne für die Regattateilnehmer.

28.07. Freitag

Letzter Meisterschaftstag. In der Nacht hatte es, wie in den Nächten zuvor wieder geregnet, nur das sich diesmal der Wind vollständig verabschiedet hatte. Nachdem auch während einer Startverschiebung an Land bis 14 Uhr kein Wind aufkam, wurde auch kein weiterer Startversuch mehr unternommen. Wir konnten alle in Ruhe einpacken und schon die Schiffe kranen.

Das tolle Holsteiner-Büfett mit der Siegerehrung bildete zusammen mit der anschließenden Meisterfeier (die letzten soll noch nach 1 Uhr auf der Tanzfläche gesehen worden sein ….) den stimmungsvollen Abschluss.

Meister wurden wie im Vorjahr Clemens Schulte-Feldmann und Sven Wehrenbrecht vor den punktgleichen Altmeistern Frank Schönfeld und Gerd Becker. Beste Berliner Mannschaft wurden Thomas und Kai Kaiser auf dem 3. Platz. Wir sind trotz unserer Pleiten-, Pech- und Pannenserie noch 6te geworden, Cordula und Ute 10te und Mario und Simon 13te.

29.07. Sonnabend

Nach dem alle ausgeschlafen hatten, wurden die letzten Fahrräder verpackt, alle Zettel am Bierwagen bezahlt und es ging am späten Vormittag wieder zurück nach Berlin.

Fazit: Der Plöner Segelverein hat eine an Land, wie auch auf dem Wasser sehr gut organisierte rundherum immer freundliche Meisterschaftswoche organisiert. Herzlichen Dank dafür!

Ergebnisse hier