Von Peter Kaiser

Seit Herbst 2008 lag diese Einladung der Klassenvereinigung zu einer Wanderfahrt nach Budjadingen auf meinem Schreibtisch. Hätte unser Kamerad Olaf Germelmann mich seit Januar 2009 nicht regelmäßig gefragt, was damit denn nun los sei, hätte ich sie auch völlig vergessen, aber so meldete ich unser Interesse an.

Pünktlich zu unserem ersten Stau am Pfingstsamstag klingelt das Telefon und die schon am Freitag angereisten Segler fragen, ob wir schon sagen können, wann wir ankommen werden. Nebenbei erfuhren wir dass der geplante Schlag von Fedderwardersiel nach Bremerhaven ausfallen werde, da man nicht evtl. in die Dämmerung hinein segeln wolle.

Insgesamt verbrachten wir mehr Zeit auf der Autobahn als eigentlich geplant, wodurch wir die anderen VB-Segler bei unserer Ankunft nur noch beim Ablegen beobachten konnten. Es wehte ein ordentlicher Wind, den man deutlich an den Wanten pfeifen hörte. Nach der Rückkehr der anderen VB-Segler, die zumeist aus Oberhausen und Duisburg kamen, wurde unser Boot ins Wasser gebracht, damit es am Sonntag früh gleich losgehen könne, anschließend wurde der Grill befeuert.

Beim Après-Grill-Spaziergang schauten wir dann im Schein der Taschenlampe noch einmal nach den Booten, irgendwie ungewohnt meinen Wasserpass im Matsch liegen zu sehen, die Klamotten in der Hafeneinfahrt sind auch
irgendwie gruselig, hoffentlich ist da morgen auch wieder genug Wasser drüber ging es mir durch den Kopf. Am Sonntag war das Wasser wieder da und der Wind hatte auch deutlich nachgelassen, so dass unserem ersten Schlag im Tidenrevier nichts mehr im Weg stand, bei einlaufendem Wasser waren wir beim Motoren aus der Hafeneinfahrt für jede der fünf Pferdestärken dankbar.

Segel hoch, Motor aus und dann den anderen hinterher, so sind wir immer an der Prickenlinie entlang in den nächsten Priel gekreuzt. Auf dem Weg zurück konnten wir dann beweisen, das selbst die VB gleitfähig ist, auch mit dem Motorgewicht am Spiegel. Weitere Höhepunkte des Pfingstsonntags waren das Pfingstkonzert mit Schifferklavier in der Bootshalle des Budjadinger Yacht Clubs und Stadt- und Hafenbummel mit fangfrischem Fisch und Krabben während der Ebbe. Sehr beeindruckend war auch der Besuch an Bord eines DGzRS Bootes (vergleichbar mit denen, die die Kreuzer huckepack haben), das im Hafen lag. Als sehr bewegend habe ich auch unser Gespräch mit dem Schiffsführer in Erinnerung, der seine Freizeit für unsere Sicherheit opfert, da nur auf den großen Kreuzern die Besatzungen vollberuflich bei der „Firma“ angestellt sind. Die Besatzungen auf den kleinen Booten sind alle ehrenamtlich tätig.

Abends noch die obligatorische Grillrunde und der Besuch anderer VB Segler, die ohne Boot vorbei kamen.

Am Montag sollte das Hochwasser noch vor dem Frühstück genutzt werden. Nach schönem Segeln in der Frühe kamen wir bei ablaufendem Wasser dann wieder in den Hafen und beeilten uns die Boote aus dem Hafenbecken auf die Trailer zu bekommen, da zuvor Heinz und Volker ihre Jolle schon von der Sandbank schieben mussten. Wir wollten den beiden noch helfen bemerkten aber gerade noch rechtzeitig, wie schnell Wasser unter dem Schwert weglaufen kann. Nach dem Aufslippen erst einmal das gemeinsame Frühstück, bevor die „Flotte“ für den Heimweg gesäubert und verpackt wurde. Bestimmt gibt es ein nächstes Mal, wenn es wieder heißt: Wanderfahrt der Eignervereinigung VB Jollen.

Peter Kaiser
Fotos: Olaf Germelmann