Von Andreas Steffenhagen

Vom 28. bis 31.10.2010 organisierte der Berliner Segler Verband einen Törn auf dem Dreimastschoner „Pippilota“. Eingeladen waren Jugendleiter, Trainer, Betreuer und alle die die Jugendarbeit in ihren Vereinen unterstützen. Der Törn sollte zum einen dem kennen lernen und zu anderen dem allgemeinem Erfahrungsaustausch dienen. Ingesamt haben 35 Kameraden aus allen Berliner Wettfahrtbezirken diese Möglichkeit genutzt. Ute und ich haben diese Möglichkeit ebenfalls gerne genutzt. Mit an Bord war mit Oliver Klempert auch ein Journalist, der für die „Yacht“ vom ersten Erfahrungsaustausch dieser Art berichten will.
Hier der Törnbericht:

Donnerstag – 28.10.2010 – Anreise
Am Donnerstag ging es in Fahrgemeinschaften von Berlin zum Hafen von Kappeln wo direkt an der Schleibrücke die „Pipilotta“ lag. Einige, die schon früher angekommen waren haben sich in einem Fischlokal getroffen und sich schon ein wenig näher kennen gelernt. Spät am Abend versammelten sich alle Teilnehmer zur Begrüßung durch Kapitän Hartwig Schröder und Frank Lüneberg (Jugendobmann des Berliner Segler Verbandes) im Salon der „Pippilotta“. Es schloss sich die erste Seminareinheit an bei der schon die ersten Diskussionen begannen und Frank die Teilnehmer bat, die Probleme in Ihrem Verein bei der Jugendarbeit einmal kurz beschreiben.
Freitag – 29.10.2010 – „Pippilotta“
Da die ersten schon früh wach waren, gab es schon um 7.30 Uhr Frühstück mit Brot. Leider kamen die Brötchen etwas später, aber so hatten wir für den Mittagslunch mehr übrig. Pünktlich um 9.30 Uhr legte die „Pippilotta“ mit samt Crew ab, um die Brücke rechtzeitig zu passieren. Durch die Schlei ging es dann in Richtung Norden zur Ostsee. Nach einer kurzen, aber äußerst amüsanten Einführung unseres Kapitäns Hartwig in die Sicherheitsregeln an Bord, setzten wir die Segel und wurden in die Gruppen für die diversen Segel, die Wache und sonstige an Bord notwendigen Arbeiten (Essen zubereiten, Klo putzen, Deck putzen, Messing polieren, …) eingeteilt. Gegen Mittag gab es dann den ersehnten Lunch mit belegten Brötchen und gemischten Salat als Kraftnahrung für Zwischendurch. Einige kletterten die Webeleinen zum Mast hinauf um die schöne Aussicht zu genießen und andere setzen sich zusammen und quatschten über Probleme, Ideen und Erfahrungen.
Am frühen Abend liefen wir im Hafen von Lyø ein. Wir hatten somit noch etwas Zeit die kleine Insel zu erkunden und das fehlende Salz für Spagetti Bolognese zu besorgen. Im gemütlichen Beisammensein konnte man nach dem Abendessen noch konstruktive Ideen in der Segler-Szene entwickeln.

Samstag – 30.10.2010 – „Pippilotta“
An diesem Morgen konnten wir etwas länger in den Kojen bleiben, da die „Pippilotta“ erst um 10.30 Uhr auslaufen sollte. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir einen kleinen Strandspaziergang, während andere sich im Ort umschauten. Nachdem alle wieder an Bord eingetrudelt waren, legten wir unter Segel ab. Wir nahmen Kurs auf Marstal. Bei guten 3 Windstärken und Sonnenschein segelten wir über die Ostsee. Gegen Mittag wurden super leckere Eierkuchen vorbereitet, die es zum Lunch geben sollte. Insgesamt standen die dafür eingeteilten Kameraden über eine Stunde am Herd bis alle hungrigen Mägen gefüllt waren (Beileid an die Abwaschgruppe).
Danach trafen sich die Unterhavelleute zu einer Besprechung während der Rest das Schiff sicher durch die ziemlich enge Fahrrinne manövrierte. Der Klüverbaum und das Netz darunter, sowie die Rah wurden zum Abschalten genutzt, am Ruder jedoch war immer noch höchste Konzentration gefordert. Gegen 18 Uhr liefen wir in Marstal ein. Hartwig erfreute uns mit einem kleinen Kulturrundgang durch das Örtchen. Anschließend gab es ein hervorragend zubereitetes Gyros mit Zaziki und Salat, das allen sehr gut schmeckte. Daraufhin erfolgte die Präsentation der gesammelten Ergebnisse, die sich bis in die späten Abendstunden zog. Doch dank der Zeitumstellung konnten wir ja eine Stunde länger schlafen.

Sonntag – 31.10.2010 – Rückfahrt
Der Sonntag begann wie die anderen Tage mit einem Frühstück im Salon. Es folgte die Verlesung des Zeitungsartikels von Oliver, der sich über großen Zuspruch freuen konnte. Anschließend war noch etwas Zeit für einen Landgang, bevor wir den Hafen verließen und uns auf den Weg zurück nach Kappeln machten. Es war leider sehr wenig Wind, weshalb wir den größten Teil der Strecke unter Maschine laufen mussten. Nur die letzten Seemeilen konnten wir noch einmal unter Segel zurücklegen.
Alle genossen den letzten Tag auf See, führten letzte Diskussionen und versprachen im nächsten Jahr wieder zu kommen. Nach einer letzten Mahlzeit auf dem Schiff liefen wir gegen 15 Uhr in Kappeln ein und verließen das Schiff mit einigen neuen Ideen und der Überzeugung, nicht das letzte Mal auf der Pippilotta gesegelt zu sein.

Mit sportlichen Grüßen

Andreas (Jugendleiter)