Von Knut Herbold

Am 21. Juni um 19.43 Uhr ging es für Ines los mit dem Abenteuer Kieler Woche. Sie hatte zwei Wochen zuvor einen Anruf von Segelfreunden aus München bekommen, die sie noch aus 420er Zeiten kannte, mit der Frage ob sie im Sb20 mit an den Start gehen möchte. Die Entscheidung fiel leicht und so stand das Team fest, Steuermann Daniel Spänle, Großschot Tobias Spänle, Gennacker Konstantin Krauß und Ines die für Taktik und Fock zuständig war.

Bevor es aber richtig losgehen konnte am Samstag den 22.Juni, musste die Mannschaft zum Wiegen. Nicht das Boot, sondern die Besatzung! Das zulässige Gewicht liegt bei 270kg, was für 4 Segler nicht viel ist. Diese Hürde wurde knapp geschafft mit 269,3kg, Ansonsten hätten sie sich ausziehen müssen um ein paar Kilo einzusparen.
Am ersten Tag warteten gleich schwierige Bedingungen auf das neu zusammengestellte Team. Es herrschten drehende Winde auf der Bahn Foxtrott. Die drehenden Winde welche von schwach bis mäßig wechselten waren nur schwer zu meistern. Am Ende des Tages standen zwei erste Plätze und ein vierter, welcher später gestrichen werden konnte zu Buche.
Am nächsten Tag hatte sich die Wetterlage geändert, was die nächsten Tage auch so bleiben sollte. Es herrschte starker Wind mit Böen über dreißig Knoten und Wellen die bis zu 1,5m hoch waren. Die schwere See, die körperlich alles abverlangte, sowie die starken Gegner von denen sogar welche aus Russland angereist waren verlangten dem Team alles ab. Diese schien das alles aber nichts anhaben zu können und so fuhren sie am zweiten Tag prompt die Plätze 2,2,1 womit sie in der Gesamtwertung weiterhin den ersten Platz belegten.
Der dritte Tag welcher wieder von drehenden Winden bestimmt wurde, konnte mit den einzelplätzen 3,2,1 beendet werden. Nun hatte Sich das Team von Ines also auf dem ersten Platz festgesetzt, von dem sie auch nicht mehr verdrängt werden sollten.
Der vierte von fünf Regattatagen sollte dem Team zur Entscheidung schon reichen. Sie fuhren souverän drei erste Plätze. Damit waren sie, obwohl noch zwei Läufe am nächsten Tag anstanden, rechnerisch nicht mehr einholbar. Der Sieg konnte abends also ausgiebig im Seglerkreis bekannten Holstenzelt gefeiert werden.
Doch mit dem Sieg kam auch der Druck. Denn zum ersten mal wurde bei der Kieler Woche der Kaiserpokal ausgetragen, ein Zusatzrennen bei dem die jeweiligen erstplatzierten aus jeder Bootsklasse noch einmal gegeneinander antreten sollten. Die zuvor von den großen etablierten Bootsklassen belächelten kleinen, die Sb20, sollten in diesem Rennen aber noch einmal auf sich aufmerksam machen. Es wurde ein bemerkenswerter 3.Platz erreicht.

Ich Gratuliere dem Team SB20 GER-3402 Daniel Spänle, Tobias Spänle, Konstantin Krauß und meiner Kleinen Großen Schwester Ines Herbold und wünsche ihnen für die WM in Frankreich genau so viel Erfolg und Spaß.