Von Ines Herbold
Im vergangenen Jahr hatte ich zur Weltmeisterschaft in Travemünde das erste Mal die Chance auf einer J22 mitzusegeln. Nach der großartig organisierten und für uns mit einem 6ten Platz, sehr erfolgreichen Weltmeisterschaft, freute ich mich, als mich MOJOs fragten, ob ich auch 2016 mit ihnen segeln wollte. Grundsätzlich JA! Aber der Regattakalender war nicht nur bei mir bereits eng verplant, sondern auch bei Steffi Schweder und Svend Hartog die beide aktiv in der Segel Bundesliga segeln.
Umso mehr freute ich mich, dass es für German Open in Travemünde passen sollte.
Allerdings wurde die Vorfreude dann Anfang Juli getrübt. Dirk Fischer verletzte sich an der Schulter, so dass er für die Regatta nicht wieder fit sein würde. Zum Glück konnten wir Kim Brandt für die Spi/Fock Position gewinnen.
Umso wichtiger war es natürlich, wenigsten ein Mal vorher gemeinsam auf dem Schiff zu sitzen und die Manöver durchzuspielen und so nutzen wir den Mittwoch zum Training. Denn eines war klar, auch wenn die Meldezahl mit 15 Schiffen eher gering war, so war die Konkurrenz groß!
Am Donnerstag trafen wir uns um 9 Uhr zur Steuermannsbesprechung. Der erste Start, von neun geplanten Wettfahrten, war für 11 Uhr auf der Bahn Charlie angesetzt. Leider verhieß der Wetterbericht nichts Gutes, leichte drehende Winde. (Also genau unser Ding!) und so kam es dann auch…
Und so verbrachten wir den Vor- und Nachmittag, mit Warten auf Wind, bis sich gegen 15 Uhr eine stetige Seebrise durchsetzte und unser Wettfahrtleiter Ralf Maier das Signal zum ersehnten Auslaufen gab. Insgesamt segelten wir dann noch 3 Wettfahrten, bei konstantem Wind. Gott sei Dank hatte unser Wettfahrtleiter das angesetzte Trave Race zu Gunsten der offiziellen Rennen abgesagt!
Am Abend konnten wir mehr als zufrieden mit unserer Leistung sein, denn obwohl wir in der ersten Wettfahrt einen Frühstart fuhren, den wir noch bereinigten, so lagen wir trotzdem auf dem Gesamtplatz 2, hinter Reiner Brockerhoff.
Allerdings war uns klar, dass mit einem Streicher die Karten neu gemischt werden würden, da Martin Menzner und seine Crew ebenfalls einen Frühstart hatten, diesen aber ins Ziel gesegelt waren und somit auf Platz 10 lagen. Somit hieß es die Anspannung weiter hoch halten, den Wetterbericht beobachten und früh ins Bett!
Am Freitag konnten wir dann pünktlich um 11 Uhr mit frischem Wind starten und einen zweiten Platz im vierten Rennen ersegeln. Leider wurde kein zweites Rennen auf der Bahn Charlie gestartet, da wir für den Nachmittag auf der Medienbahn eingeplant waren und somit rechtzeitig zur Bahn segeln sollten. Als wir dort ankamen starteten die RS gerade ihre zweite Wettfahrt, was für uns Warten bedeutete…
Gegen 14.00 Uhr starteten wir bei schwierigen Bedingungen das fünfte Rennen, dass Martin Menzner vor Reiner Brockerhoff (2. Platz) vor uns auf Platz drei gewann. Im sechsten Rennen zeigten Maik Westfehling und Crew wo es lang geht, für uns war leider nur ein 5ter Platz drin.
Am Abend freuten wir uns auf den Empfang auf der Passat. Dort bot sich nicht nur die Chance mit den anderen J22 Seglern einen Schnack zu halten, wir bekamen auch die Möglichkeit Hardy Kleinfeld für seinen großartigen Job als ehemaliger Klassenobmann zu danken. Feierlich überreichte Thomas Lösch ihm ein J22 Halbmodell als Dankeschön!
Am Samstag wurden dann noch zwei spannende Rennen gesegelt und Martin, Frank und Christian bewiesen einmal mehr: Manchmal ist der direkte Weg zur Tonne, auch der beste Weg!
Für uns, die MOJO Crew wurde es zum Ende nochmals richtig knapp. Frank Lammerskitten und Crew war uns dicht auf den Fersen und schloss ihre Wettfartserie mit einem zweiten Platz, was uns richtig ins Schwitzen und vor allem ins Rechnen brachte! Am Ende reichte es! Mit zwei Punkten Vorsprung sicherten wir uns die Bronze Medaille!
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für faire und spannende Wettfahrten und gratulieren Martin, Frank und Christian zum Gewinn der German Open 2016! Und Reiner, Christophe und Charles zum Vizemeister in der J22 Klasse.
Seglerische Grüße,
Ines Herbold
J22 GER 1450 – Team MOJO