Nachruf Wolfgang Otter (27.06.2025)
Liebe Clubkameradinnen,
liebe Clubkameraden,
unser langjähriger Kamerad
Wolfgang Otter
ist am 27. Juni 2025 im Alter von 85 Jahren verstorben.
Die neueren Mitglieder haben ihn, da er die letzten Jahre in einem Pflegeheim verbracht hat, nicht mehr kennen gelernt, doch über Jahrzehnte war Wolfgang in verschiedenen Funktionen einer der Kameraden, die unser Vereinsleben wesentlich geprägt und belebt haben. Sein ehemaliger Vorstandskollege Peter Wolf nennt ihn „Mr. Verein“.
Wolfgang trat dem SCN zu Beginn der Saison 1967 bei und brachte seine O-Jolle „Diavolo“ mit. 1976 verkaufte er diese und stieg auf ein Kielboot, eine Albin Vega namens „Desiree“ um, mit der er und seine Frau Heidi gerne Touren auf der Ostsee unternahmen. Als Regattasegler war Wolfgang seit 1988 mit seiner Varianta K4 ,.Spatz“ unterwegs – nicht nur auf Havel und Tegeler See, sondern auch als Teilnehmer der legendären Ruppiner Langstrecke. Zahlreiche Kameraden sind als Vorschoter bei ihm mit gesegelt und erinnern sich an die gute Atmosphäre an Bord. Aber auch im „Landprogramm“ des SCN gehörten Wolfgang und Heidi Otter über viele Jahre zu den aktivsten Mitgliedern.
Wolfgang war ein Mensch, der im Verein viel bewegt, sich dabei aber oft bescheiden im Hintergrund gehalten hat. Das Rampenlicht suchte er nicht. Mehr als zwei Jahrzehnte lang übernahm er Ämter im Verein, war von 1982 bis 1991 Leiter der Geschäftsstelle, von 1995 bis 2003 Delegierter und von 2004 bis 2007 der 2. Vorsitzende Sport. In seine Amtszeit fielen der engagierte, leider vergebliche Versuch, den Club ans Stadtwasser anzuschließen, und die große 75-Jahrfeier, die Wolfgang – von den Feierlichkeiten bis hin zur Festschrift- federführend organisierte. Überhaupt war die Vereinsgeschichte sein Ding. Davon zeugen zahlreiche, lebhaft geschriebene Artikel in den Nordstern-Infos, in denen er den Kameraden wichtige, witzige oder wunderliche Ereignisse aus der Vergangenheit nahebrachte. Er sah sich in der Pflicht, das Erbe der ..Nordstern Ahnen·‘ gut zu verwalten – mit Gewissenhaftigkeit, Ordnungsliebe und Überblick in seinen Ämtern, mit Höflichkeit und Respekt im Umgang mit anderen. Walfang war, im allerbesten Sinne, old school.
Nach langer Krankheit von Heidi rissen die Folgen eines Schlaganfalls auch Wolfgang aus dem aktiven Vereinsleben. Die beiden zogen ins Betreute Wohnen im „Havelblick“, wo Heidi nicht lange danach verstarb. Zuletzt lebte Wolfgang im Pflegetrakt, doch bis vor wenigen Jahren traf man ihn noch auf Mitgliederversammlungen und der einen oder anderen Veranstaltung. Dem SCN blieb er bis zuletzt eng verbunden und interessierte sich für die Geschicke des Vereins; seine engen Freunde Renate Schönfelder, Manfred Schröter und Bernhard Quellhorst besuchten ihn häufig und hielten ihn auf dem Laufenden.
Wolfgangs auffallend freundliche, fröhliche und positive Art, die er sich trotz der Beeinträchtigung durch seine Krankheit zu erhalten wusste, und das Strahlen in seinem Gesicht, wenn man ihm begegnete, bleiben neben allem, was er für den Verein geleistet hat unvergessen. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.
