Von Rainhard Zübner-Baake

Nach der Corona bedingten Pause hat nun endlich das Training für die Mannschaften der Folkeboote vom 23.05 bis zum 26.05 in Eckernförde stattfinden können. Der Anreisetag war der Samstag und das Slippen mit dem Kran in das Wasser wurde durch einen starken Wind auf den Sonntag verschoben. Am Sonntag hatte der Wind etwas nachgelassen sodass unsere Boote problemlos in das Wasser gekrant werden konnten. Der Hafenmeister hat jedem Boot seinen Platz für die Woche zugeteilt. Hier mussten wir feststellen, dass das Wasser der Eckernförder Bucht durch den Wind in die Ostsee gedrückt worden ist. Vom Steg war es ein ganzes Stück runter zum Boot. Eine leichte Brise am Sonntag und die Berliner Boote haben mit einem langen Schlag die Eckernförder Bucht erkundet. Vorbei am Marine Stützpunkt und an vielen Campinganlagen war ein einfaches Segeln möglich. Hier ist es sehr entspannt, die Motorboote und Ausflugsdampfer, die wir von den Binnenseen gewohnt sind haben uns nicht gefehlt.

Am Montag war das erste Treffen um 09:30 im Schulungsraum des Segelclub Eckernförde e.V. angesetzt. Als Trainer standen uns wieder Holli Dietrich und Klaus Blenkner zur Verfügung. Beide sind sehr erfahrene und erfolgreiche Folkebootsegler. Am ersten Vormittag wurden die Boote von Holli besichtigt und Tipps zur Grundeinstellung der Takelage gegeben. Nun ging es dann los, es wurde abgelegt und in der vereinbarten Bucht von Eckernförde wurden die ersten Vergleichsfahrten durchgeführt. Immer zwei Boote bildeten ein Pärchen, die sich parallel über das Wasser bewegten.

Durch kleinere Einstellungen an den Wanten konnten hier schon Erkenntnisse zu seinem zugeteilten Sparringspartner gewonnen werden. In der Zwischenzeit haben die Trainer eine kurze Regattabahn ausgelegt. Nun wurden auch schon die ersten Videoaufnahmen von den einzelnen Booten durch die Trainer gemacht. Durch den frischen Wind zur Mittagspause ist der Innen-Kai der Hafenanlage Eckernförde Zielpunkt, um mit den Booten anzulegen. Gar nicht so einfach den Schwarm von 8 Booten an der, durch einige Motorboote belegten, Kaianlage zu navigieren. So gab es zum Mittag frische Fischbrötchen an der belebten Promenade. Bewundernswert war die Zapfanlage, die das frische Bier von unten durch ein Ventil in das Glas beförderte. Nix mit 7 Minuten der Besinnung, alles auf Geschwindigkeit getrimmt genauso wie die motivierten Mannschaften, die nach dem Essen wieder auf die Boote gingen. Auf der ausgelegten Regattabahn wurden nun Starts mit einer Runde um das Luvfass zum Start durchgeführt. Nach einer kurzen Verschnaufpause wurde die Bahn nun Richtung Ostsee ausgelegt und das obligatorische Hafen-Race durchgeführt. Ziel war kurz vor dem Hafen, den wir alle gut erreichten. Der Abstand zur Marine Basis sollte eingehalten werden, sonst erfolgt ein Anruf der Wachmannschaften und das Boot wird zurechtgewiesen. Nach dem Anlegen haben sich die Mannschaften wieder im Schulungsraum eingefunden. Jetzt wurden die Videoaufnahmen ausgewertet und je Boot eine Manöverkritik gehalten.

Die Tage des Trainings haben sich in der Struktur nicht geändert. Wind und Welle haben die Tage des Trainings sehr unterschiedlich gestaltet. Am zweiten Tag bekamen die Boote durch Holli Besuch an Board. Holli konnte hier jetzt an der Pinne der Boote wertvolle Erfahrungen mit den jeweiligen Besatzungen teilen. Am Dienstagabend haben sich die Protagonisten der Trainingsgruppe an Land im Brauhaus getroffen. Der Seglerhock hat bei leckem Essen und lecker Bier die Gemeinschaft zusammengebracht.

Der Donnerstag war mit stark auffrischendem Wind gesegnet. Da war es jeder Mannschaft freigestellt sich den Herausforderungen zu stellen oder im Hafen zu bleiben. Drei Boote haben den Weg auf die See gefunden, die andern haben entweder an Ihren Booten geschraubt oder sich ausgeruht. Am Abend war der selbstorganisierte Grillabend wieder Gelegenheit die anderen Mannschaften näher kennen zu lernen. Wir haben in dieser Woche von den umfangreichen Erfahrungen der beiden Trainer profitiert. So mental gestärkt und mit gut getrimmten Booten, konnten wir der Regatta Eckdays beruhigt entgegensehen.

Regatta Eckdays 2022

Die diesjährigen ECKDAYS 2022 wurden gemeinsam mit der Landesmeisterschaft Schleswig-Holstein ausgetragen. Somit haben sich wieder die starken Mannschaften aus dem Norden und die angereisten Segler aus den anderen deutschen Landesteilen, sowie der starken dänischen Truppe in Eckernförde getroffen. Insgesamt haben sich 23 Boote für einen Start entschieden. Davon waren es 4 Boote aus Dänemark, die an den Start gehen wollten. Der erste Regattatag war durch sehr starken Wind gekennzeichnet. Der Start wurde mehrfach verschoben in der Hoffnung, dass der Wind am Nachmittag etwas nachlässt. Die Anzeige am Flaggenmast an Land wurde immer im Auge behalten. Dann ging es doch los. Unser Boot, die Frieda FG340, hat Verstärkung aus der Schweiz bekommen. Somit konnten wir in der optimalen Mannschaftsstärke auf die Regattabahn gehen. Rainhard hatte die Pinne, Gunnar die Mittelposition und für das Vorschiff zeichnete sich Yvonne verantwortlich. Die alten Segel haben wir hochgezogen und das war auch gut so. Auf der Regattabahn, die in der Innen-Bucht von Eckenförde ausgelegt war, konnten wir den stürmischen Windböen die Plätze 14 und 12 abtrotzen. Wir waren heilfroh als wir wieder anlegen konnten. Für die Abendveranstaltung wurde vom Segelclub Eckernförde e.V. ordentlich aufgetischt. Nicht nur Spanferkel und lecker Salat wurden angeboten, auch gab es Fisch in verschiedenen Varianten. Für die Musikalische Untermalung hat eine Live Band in hervorragender Art und Weise gesorgt.

Am zweiten Regattatag hat sich das Wetter total verändert. Nur ein leiser Lufthauch hat die Folkeboote vorangetrieben. Die erste Fahrt konnten wir mit einem 6 Platz abschließen. Der Wind hat bei der zweiten Fahrt dann kontinuierlich nachgelassen. Die Tonne, die wir zur Zieleinfahrt runden mussten, konnte lange Zeit nicht hinter dem Boot gelassen werden. Nach Erreichen der maximalen Zeit wurde dieser Lauf dann nur für die drei schon durch das Ziel gekommenen Boote gewertet. Immer wieder wurde der dritte Start verschoben. Der Wind konnte sich einfach nicht erbarmen hier noch einmal aufzufrischen. Als sich etwas mehr Wind einstellte wurde die dritte Fahrt gestartet. Leider war schon auf dem Weg zur ersten Tonne klar, dass auch dieses Rennen frühzeitig beendet werden musste. Die Boote wurden in Schlepp genommen und in den Hafen verbracht. Wir haben uns gleich beim Kran angestellt. Nachdem wir das Boot auf dem Anhänger hatten gingen wir zur Siegerehrung. Erster wurde Per Jorgensen, zweiter Ulf Kipcke, und den dritten Platz hatte sich Walter Furthmann gesichert. Wir haben einen undotierten aber für uns dennoch schönen 11. Patz erreicht. Die Rückfahrt war durch Regen und vollen Straßen gekennzeichnet, die Frieda konnten wir um 23:30 im Club abstellen.