Von Rainhard Zübner-Baake

Dieses Jahr haben Gunnar und Rainhard sich überlegt, den Senatspreis mit allen zur Verfügung stehenden Folkebooten zu besuchen. Die Mannschaften waren nicht so schnell gefunden, Bertram aus dem SCS hat uns hier ausgeholfen. Am Freitag war treffen der Steuerleute Gunar und Rainhard um 14:00, Masten legen ging schnell von statten. Kaum an der Schleuse angekommen konnten wir auch schon hinunter auf die untere Havel. Die Besonderheit war dieses Mal das wir mit zwei Booten, der Frieda und der Tibbe To, jeder für sich alleine geschleust haben. Etwas mulmig war mir schon da ich dieses noch nicht durchgeführt habe. Durch den Umstand des alleine Fahrens konnte ich auch die obligatorische Messing Putz Aktion an den ovalen Bullaugen nicht durchführen. Die Ankunft am Berliner Yacht Club war für uns erleichternd, mein neuer Motor hat hervorragend geschoben. Herzlichst wurden wir begrüßt, und das Maststellen durch die Freunde vom BYC gestaltete sich sehr einfach. Es wurden wie im letzten Jahr nur diesmal zwei Boxen für die Folkis gefunden. Festmachen, Motor ab, Strom gelegt. Und mit den letzten Sonnenstrahlen waren wir bereit fürs Check In nach den Coronaregeln. Durch die gute Organisation konnten wir uns schnell am Grill anstellen und erhielten nach kurzer Wartezeit leckere Brötchen mit Leberkäse. Ein Würstchen und Grillkäse weiter nahmen Gunnar und ich gesättigt am lodernden Kamin Platz. Der Kamin ist mit seiner 360 Grad Ansicht mein persönliches Highlight. Wir haben, wenn das Feuer nicht mehr so wollte das nachlegen der Scheite übernommen. Nach und nach kamen noch andre Ankömmlinge in die Messe und gesellten sich zu uns. Der Abend war wegen unserer Anreise und des wärmenden Kamins kurz. Etwas Wärme haben unsere Körper mit in unsere Folkeboote genommen. Mit einem letzten Blick in den Sternen klaren Himmel haben wir uns in unsere Schlafsäcke verzogen. Da die Nacht windstill sich über den See ausbreitete hatten wir nicht mal das Folkeboot typische platschen an den Klinkerplanken.
Der nächste Morgen war noch kalt als wir aus den warmen Daunen das Boot verlassen haben. Eine heiße Dusche und schon konnten wir Ute begrüßen. Ein Frühstück nach unserem Geschmack hatte Sie in der Frühe uns gemacht, und mit an Board gebracht. Und endlich als die Sonne über den Baumwipfeln die Folkis erreiche, hatten wir eine Vorahnung, wie schön der Tag werden konnte. Kaum gestärkt kamen die andern Crew Mitglieder den Hauptsteg hinunter. Auch hier erstmal Corona Einchecken. Dann geht es endlich auf die Regattabahn. Nach einem anstrengenden Tag sind wir nach drei Wettfahrten wieder im Hafen angekommen. Hier hat uns am Hauptsteg das versprochene Steg Bier begrüßt. In der Sonne des Nachmittag, konnten wir einige Kontakte zu den anderen Seglern knüpfen. Die Folkeboote segeln bereits seit dem Jahr 1972 um den Fafnir Preis des BYC. Fafnir? Ihren Namen verdanken Pokal und Regatta dem sagenhaften Fabeltier der Nibelungen.
Gleich im ersten Jahr fanden 24 nord. Folkeboote den Weg zur Startlinie. Im Laufe der Jahre mäanderte der Fafnir Preis durch die verschiedenen Jahreszeiten von Frühling bis Herbst, wo er nun im Rahmen des Senatspreises neu terminiert worden ist.
Dieses 2. Wochenende im Oktober ist seit über 50 Jahren dem traditionellen Senatspreis des BYC vorbehalten und es soll auch in Zukunft so beibehalten werden, dass die Folkeboote ihren Fafnir Pokal beim Senatspreistermin aussegeln.
Die Idee dahinter bzw. das Angebot, das den BYC veranlasste diesen Termin für den Fafnir Pokal immer 14 Tage vor der abschließenden sehr beliebten Rolling Home Regatta des SC Ahoi zu legen war, das auswärtige Teams nun innerhalb von 14 Tagen in Berlin bei 2 Regatten als Jahresabschluss starten können, dazu noch ordentlich viele Ranglistenpunkte ersegeln können
Die Segler aus dem Ausland und aus den anderen Bundesländern könnten dann ihre Yachten entweder im BYC oder Ahoi belassen und müssen nur einmal Trailern. Außerdem erhofft man sich, dass der Anreiz nach Berlin zu kommen durch 2 Regatta Angebote noch größer werden könnte und mehr Teilnehmer anlockt.
Die Startfelder lagen beim Fafnirpreis immer zwischen 20-30 Nord. Folkebooten. Er pausierte von 1991 bis 2005. Ab 2006 gab es einen Neustart mit Nord. Folkebooten und weiterhin konstant mit über 20 teilnehmenden Yachten. Seit 2018 tragen die BYC Folketeams im Rahmen des Senatspreises auch ihre interne Clubmeisterschaft für Folkeboote aus. Immerhin haben im BYC 12 Folkeboote ihren Heimathafen und nehmen auch in hoher Anzahl an den Regatten teil.
Zum Abend ging es an das Buffet was durch die gute Wetterlage im Gartenbereich mit genügend Abstand durchgeführt wurde. Nach dem Buffet war Tanz und Getränke in der Messe angesagt und es wurde ausgiebig von dem Angebot gebrauch gemacht.
Der nächste Tag begann mit einem schönen Frühstück in der Messe bevor es wieder zu den Booten und den Regattabahnen ging.
Gunar konnte mit der Tibbe To und seiner motivierten Mannschaft einen beachtlichen 8 Platz erreichen. Rainhard bildete den Olympischen Gedanken in der Platzierung mit Platz 18.