von Ute Steffenhagen

Die Anreise erfolgte in mehreren Fahrzeugen teils in Fahrgemeinschaft. Ab 12:00 Uhr können wir auf das Schiff. Da wir (Fam. Steffenhagen) bereits um 03:00 Uhr abgefahren sind, waren wir um 09:30 Uhr in Enkhuizen. Wir fahren zuerst zum Liegeplatz und entdecken dabei ein Aldi, dass wir für die Getränkeversorgung nutzen wollten. Am Schiff angekommen, laden wir die Taschen aus und versuchen Gaby und Toni zu erreichen. Andreas bleibt am Anleger um die nachfolgend ankommenden zu begrüßen. Wir stellen derweil das Auto in der Stadt auf einem Kurzzeitparkplatz ab um dann ein-kaufen zu gehen. Nachdem wir Gaby und Toni nicht erreichen können, haben Michael und ich uns entschlossen doch Aldi zu entern und Getränke zu kaufen. Der Mann an der Kasse war mit unserem sehr vollen Wagen etwas überfordert, hat dann aber geklappt. Nun zurück zu Schiff.

Um 13:30 Uhr waren dann alle da, auch die Pannengebeutelten (Thorsten, Anne und Manfred). Autos wurden weggeparkt und um 14:30 Uhr nach kurzer Einweisung vom Kapitän Alex konnte abgelegt werden. Bei schönstem Sommerwetter und schöner Brise ging es quer über das Ijsselmeer nach Makkum. Wir legten dort im gut gefüllten Hafen an. Im Ort war Hafenfest mit Livemusik. Nach dem Lunch gingen wir an Land.

Auf der Fahrt wurde so viel getrunken, dass wir hier einen Supermarkt suchen mussten um Nachschub zu besorgen. Dann haben wir Abendbrot (Geschnetzeltes mit diversen Beilagen und Eis als Nachtisch) gegessen und den kleinen Hafen nochmal unsicher gemacht. Es war recht früh Schluss, da doch nach dem frühen Aufstehen einige recht Müde waren.

Ablegen in aller Ruhe nach einem ausgiebigen Frühstück und viel Kaffee. Dann nur mit Fock ganz langsam Richtung nördliche Schleuse und dann raus auf die Nordsee, wir hatten Zeit, denn es ist Niedrigwasser und kurzfristig kauften wir auch etwas Grund. Es ging dann mit stärker werdendem Wind Richtung Terschelling. Das war ein Segeltag wie er besser nicht sein konnte, mit bis zu 7 Windstärken bei 8 Knoten Geschwindigkeit und Sonne satt zur Insel.

Wir hatten noch ausreichend Zeit um die Insel zu erkunden, bevor uns Thally (Frau des Kapitäns) mit einem Nasi Goreng mit Huhn, Ei und anderen Kleinigkeiten sowie einem vorzüglichen Nachtisch (Vanillepudding und Frucht) verwöhnte.

Wir blieben dann gemütlich sitzen und sangen mit Michael zur Gitarre einige Schlager und ältere Hits. Auch wenn sich das manchmal wahrscheinlich leicht schräg angehört hat, so hat es doch allen viel Spaß gemacht.

3.Tag, 24.08.2015

Es hat nachts geregnet und das Wetter war nun auch nicht mehr ganz so schön, aber nach Trockenlegung der Bänke konnte der erste Kaffee draußen genossen werden. Nach Frühstück satt hatten wir noch viel Zeit uns in der Stadt umzusehen, da wir auf Grund der Tide noch nicht los konnten. Ziel Texel wird angepeilt, das Wattenmeer kann nicht auf direktem Weg passiert werden, also müssen wir die Fahrrinnen einhalten. Obwohl der Wetterbericht eigentlich Schietwetter angesagt hat, hatten wir ein privates Wolkenloch mit Sonnenschein, was haben wir es gut!

Die mittägliche Kleinigkeit bestand diesmal aus einer vorzüglichen Suppe und wenig später aus einer Pastete mit Pilzragout, wie werden wir verwöhnt! Oh, weh, die angepeilte Abkürzung war dann doch nicht passier-bar, also kauften wir wieder etwas Grund. Dann kam Regen und nach dem ausgiebigen Schauer ein schöner, kompletter und teilweise doppelter Regenbogen.

Das während des Regens und dem damit einhergehenden stärkeren Windes heruntergenommene Großsegel musste sortiert werden, um es wieder zu setzen. Im nachherein haben wir erfahren, dass wir einem Unwetter entgangen sind. Dann war da etwas Interessantes zu entdecken, einige meinten es könnte eine Rettungsinsel sein. Wir beobachteten es eine Weile und Alex entschloss sich zur Rettung. Es stellte sich dann heraus, dass er ein Auftriebskörper wahrscheinlich von der Muschelzucht ist. Auf Deck liegend wuselte allerhand Getier an ihm rum. Danach konnte man mehrere komplett separate Gewitterzellen beobachten, eine hat uns auch erwischt. Wir liefen dann auf Texel ein. Ein kurzer Gang durch den Ort und Hafen und dann wurden wir mit Lachs im Gemüse mit Frischkäse gebacken überrascht. Nach obligatorischem Nachtisch (Joghurt und Früchte) und diversen Regenschauern hatte keiner mehr Lust sich zu bewegen. Nur unsere Jungen mit Thorsten erkundeten die Lokalitäten.

Entdecken beim Aufwachen Sonne, im nächsten Moment kam ein trügerisches Geräusch: es schüttete! Interessante Wolkenbilder künden einen windigen nassen Tag an. Wollten gut gestärkt mit Speck und Ei vom Kapitän persönlich zubereitet, zur Westschleuse hoch am Wind. Leider war unter anderem die Strömung dagegen, wir sind dann etwas östlich geblieben.

Die Fock riss im Top in der Kausch aus, was aber kurze Zeit später provisorisch repariert wurde. Der Ritt war herrlich, mit Wellen, Schaumkronen, Sonne, und einige Wolken, mit 10,8 Knoten und entsprechend Wind gerefft gefahren. Traumhaft! Wir konnten dann doch durch die Westschleuse wieder ins Ijsselmeer. Bei weiterhin viel Wind aber deutlich weniger Wellen ging es dann Richtung Medemblik. 2 Stunden Stadterkundung im Laufschritt, hübsch dort! Und immer noch lacht die Sonne! Dann ging es weiter Richtung Enkhuizen. Es zog sich zwar etwas zu und südöstlich von uns sah man auch heftige Schauer. Kaum in Enkhuizen angekommen wurde versucht Getränke zu bunkern, was an der Öffnungszeit von Aldi scheitert. Also morgen neuer Versuch. Auf dem Schiff zurück fing es an zu regnen, jetzt darf das Wetter gern etwas Wasser loswerden. Wir machten es uns in der Messe gemütlich, wo es schon vorzüglich nach Abendessen (Bohnen verschiedenster Art gebacken, und zum Nachtisch Schokopudding) duftete.

Die Sonne scheint, es hat die ganze Nacht durchgeweht und auch noch reichlich Regen, aber jetzt war sie wieder da. Frisch gestärkt enterten 5 von uns nun Aldi, wir trafen dort Thally und sie bot an unsere Getränke mit ihrem Auto zum Schiff zu bringen. Hätten wir die Sackkarre gar nicht aus dem Auto holen müssen.

Nach dem Ablegen fuhren wir hoch am Wind innen am Damm, der von Enkhuizen nach Lelystad verläuft in dessen Wellenschutz entlang. Und es weht immer noch und die Regenwolken scheinen vor uns zu fliehen. Wir sind auf dem Weg nach Lelystad und wollen dann durch die Schleuse weiter ins Markenmeer.

Kaum durch die Schleuse durch war eine Trainings-gruppe Motten unterwegs, die bei diesem Wind sehr gut foilen konnten. Welch ein Kontrast zu unserem Schiff. Weiter ging die Fahr quer über das Markenmeer nach Edam. Unterwegs hat unsere Filmprojektgruppe (Tobias =Produzent, Thorsten = Regisseur, Michael = Kameramann) noch ihre Szenen zu Ende gedreht, die sie während der letzten Tage schon gedreht haben. Nun mussten wir durch eine Schleuse die kaum einen halben Meter länger war als die Sperwer.

Um die Tore zu schließen mussten wir von einer Seite zur anderen pendeln. Der Wasserweg nach Edam wurde gesäumt von edlen Neubauten (Ein-/Zwei- und Reihenhäusern) komplett mit Wasseranschluss an den kleinen Kanal. In Edam angekommen, haben wir beinahe mitten in der Stadt angelegt. Der Ort ist niedlich, es wird gerade ein Volksfest aufgebaut für das Wochenende. An den Grachten standen sehr hübsche alte Häuser. So auch ein denkmalgeschütztes Ensemble aus dem 17ten Jahrhundert das damals als Armenhaus gebaut wurde, aber auch einige interessante Neue. Die Jüngsten (Michael und Tobias) gingen direkt am Schiff baden. Beim vorzüglichen, leider sehr späten Abendbrot (Pasta mit Spinat-Gorgonzola-Sauce, Nachtisch: Pudding mit Kirschen), fing es heftig an zu regnen und auch ein heftiges Gewitter.

Ablegen in Edam kurz vor 10.00, gut so, als wir raus aus der kleinen Schleuse waren, sahen wir, dass eine heftige Regenwolke über Land stand. Die Zeit des Schleusens wurde genutzt, denn hier gibt es WLAN im vor Edam liegenden Yachthafen zum runterladen des Schnittprogramms für die Filmcrew.

Wir fuhren dann der Wolke davon und konnten sehen, wie Edam im Regen stand. Schon wieder Glück gehabt, übermütig fingen wir auf Deck an zu tanzen nachdem Tobias mit den Bluetooth-Lautsprecher Musik zauberte die jeder kannte. Mit wechselnden Winden wollten wir nun nach Marken. Um uns herum regnete es. Wir zogen die Regensachen an, blieben aber trocken. Zum Lunch waren wir in Marken. Nach kurzer Historie der Sperwer, war Landgang angesagt. Jetzt hat uns der Regen erwischt. Aber der Ort ist idyllisch. Nass wie Pudel trafen wir wieder auf dem Schiff ein und fuhren vor der Zeit Richtung Hoorn. Es schüttete unterwegs und bei nachlassendem Regen liefen wir fast Vorwinds ab und trafen in dem hübschen Hafen ein. Wir liegen im Päckchen mit mehreren Plattbodenschiffen und neben Kreuzfahrtschiffen.

Die Stadt ist recht groß und da wir recht früh ankamen waren auch die Geschäfte noch auf. Und – der Regen hörte auch auf. Auch diese Stadt ist sehr hübsch. Wir trafen uns zu Wraps dann wieder auf dem Schiff, als Nachtisch gab es gebackene, gewürzte und karamellisierte Pfirsiche.

Allerdings ist Thally beim Auftragen heftig gestürzt und hat sich eine fette Prellung zugezogen.

Abends bekommen wir noch eine Vorführung unserer Filmcrew mit dem gerade fertiggestellten Projekt. Anschließend baten wir Just den Bootsmann uns noch etwas auf seiner eigenwilligen selbstgebauten Didgeridoo vorzuspielen. Wunderschön und geheimnisvoll. Diese Nacht wird unruhig, es flattert über unserem Niedergang und damit über den Kabinen von Lechner/Steffenhagen und Rothermund eine Plane, da immer wieder Regenschauer angesagt sind.

Wir liegen geschützt in der morgendlichen Sonne, die die restliche Feuchte wegtrocknet, frühstücken und können bis 11.30 Uhr noch die Stadt unsicher machen. Alex hat Wäsche gewaschen und hängt diese mit aller Seelenruhe auf. Beim derzeitigen Wind sollte es maximal 2 Stunden brauchen bis nach Enkhuizen. Der Wind ließ dann aber bei sonnigem mit Fotografierwolken besetztem Himmel doch nach und wir brauchen dann mit Schleusung vom Markenmeer aufs Ijsselmeer knapp 3 Stunden.

Kaum in Enkhuizen angelegt, hatten es alle plötzlich extrem eilig von Bord zu kommen. Aber das obligatorische Gruppenfoto haben wir dann noch hinbekommen.

Die Übergabe unseres Dankgeschenks, zwei Flaschen Wein und unseren Nordsternwimpel ging dann im Entlade- und Abschiedsgewusel unter. Wir bedankten uns bei Alex, Thally und Just für die schöne Woche, das tolle Essen, die Abwechslung der ausgesuchten Orte. Wir hatten Glück mit dem Wetter, etwas länger in Terschelling und wir hätten ein Unwetter abbekommen und hätten bei weitem nicht so viel gesehen. Es war die ganze Woche im Durchschnitt eine 5 und wäre die Fock nicht runtergekommen hätten wir auch die richtige Nordseewelle zwischen Texel und Festland erlebt. Auch so war es ein nicht wirklich zu beschreibendes Erlebnis mit vielen tollen Bildern zum Zeigen aber viel wichtiger im Kopf!!