Von Karsten Krüger

Als ich  mit der Lucy im vergangenen November zum Grand Slam beim Briten an der Unterhavel an den Start ging, nutzte ich die Gelegenheit, um OK Segler und DSV-Vermesser Ralf Tietje (Ossi), anzusprechen. Kurz verabredeten wir, dass ich am Gründonnerstag vor Ostern mit der Lucy bei ihm in Steinhude (genauer in Wunstorf) vorstellig werde und wir dann zusammen meine OK Jolle vermessen. Ich wollte die geliehene „GER-33“ gerne gegen eine offizielle Segelnummer eintauschen. Im Anschluss an die Vermessung würde ein Anfängertraining nur für OK Jollen auf dem Steinhuder Meer statt finden. Geleitet von Ossi und dem Weltmeister der OK (2002) Greg Wilcox.

„Prima“ dachte ich mir, klingt nach nem Plan. Cordula war auch gleich Feuer und Flamme und hat ab da ihre Bemühungen, eine eigene Laser zu kaufen, intensiviert. Sie wollte von Anfang an mit nach Steinhude, aber mit einem eigenen Boot. Kurz vor Ostern konnten wir eine gebrauchte Laser in der Nähe von Zwickau verhaften und mit nach Berlin bringen. In letzter Minute noch schnell die OK zu ende repariert, der Fussboden in der Plicht war über den letzten Winter gerissen, und passende Auflagen für die Laser gebastelt. Und schon konnte es los gehen.

Es sah alles recht abenteuerlich aus, funktionierte aber. Mittwoch Abend vor Ostern haben wir dann alles verladen und verzurrt. OK auf dem Trailer, die Laser aufs Dach. Das ganze Geschleuder haben wir über Nacht auf dem SCN Parkplatz abgestellt, denn einen Parkplatz bei uns in der Strasse zu bekommen gleicht fast einem Lottogewinn, schon ohne den Trailer!

Donnerstag früh um 04:45 Uhr war die Nacht vorbei. Als eingespieltes Team waren schnell die Aufbackbrötchen im Ofen und die Kaffeemaschine angeworfen. Wärend Cordula sich um alles weieter kümmerte, bin ich mit dem Rad in den SCN gefahren, um das Auto mit den Booten vom Parkplatz zu holen. Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle und um kurz vor 10:00 Uhr waren wir dann bei Ossi in Wunstorf.

Die Vermessung ging auch gleich los, die dafür veanschlagten 6 Stunden haben wir zum Glück nicht gebraucht. Ossis Frau Andrea hat uns zwischendurch noch mit einer leckeren Linsensuppe und einem Stück Kuchen verwöhnt. Um 14:00 Uhr stand dann das Ergebnis fest: Lucy ist eine OK! Eine Segelnummer wurde auf kurzem Dienstweg von der KV organisiert, Lucy hört ab jetzt auf die Nummer GER-892.

Wir haben dann alles wieder verpackt und sind im Anschluss gleich zu dem veranstaltenden Verein, der SVG, gefahren. Gleich neben dem Verein haben wir uns in einem familienbetriebenen Hotel eingebucht. Luftlinie zur SVG nur ca. 60m! Übernachten im Auto (4 Näcshte) haben wir von Vornherein verworfen. Mit dem ganzen Gerödel, das wir dabei hatten und dann noch zu dieser frühen Jahreszeit…aus dem Alter sind wir raus. Gute Entscheidung übrigens, es regnete des Öfteren mal und die Nächte waren doch recht frisch. Ein eigenes (warmes) Bett und eine private Porzelanabteilung sind da Gold wert.

Freitag ging es dann offiziell los. Gegen 12:00 Uhr waren alle 14 teilnehmenden OKs vor Ort und wurden von Ossi und Greg begüsst. Nach einer gemeinsamen Mittagssuppe ging es dann auch gleich raus aufs Wasser. Das war der übliche Ablauf: Gemeinsames Frühstück, Segeln, Mittagessen, wieder Segeln, Essen und eine abendliche Analyse mit Videoanalyse (wie man es nicht machen sollte und bei welchen Manövern noch Luft nach oben ist) und Profitips vom Weltmeister. Der gesellschaftliche Teil mit gemeinsamen Runden am Tresen kam natürlich auch nicht zu kurz.

Rundum war das eine tolles Event, bei dem wir alle eine Menge gelernt und uns kennengelernt haben. Das Boot hab nun ich im Griff, nicht umgekehrt. Cordula hatte mit der neuen Laser/ILCA auch ihren Spass. Die Versorgung durch die Messebewirtung in der SVG liess keine Wünsche offen, ein (oder auch mal ein Zweites) Anlegebier jeden Tag war inklusive.

Ich denke, das werden wir nächtes Jahr wieder machen. Die OK Segler sind wirklich eine nette Truppe: We are different but quite OK!