Von Karsten Krüger
Als mich unser Präsident „Arno“ letztes Jahr fragte, ob wir nicht auf der clubeigenen Varianta zusammen die IDM 2019 im SCN bestreiten wollen, war ich erst etwas skeptisch und zögerlich. Liegen doch meine letzten richtigen Regatta Erfahrungen an die Varianta-Segelei einige Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, zusammen mit meinem Vater auf der GER-644, zurück. Nach einigem Druck gab ich dann irgendwann nach und die Frage der Aufgabenverteilung war auch schnell geklärt. Aber: Zwei Steuermänner auf einem Boot, kann das gutgehen?
Egal, wenn wir die IDM mitsegeln wollen, dann brauchen wir die Quali und auch die erforderliche Routine dafür. Also was gibt es dafür Besseres als eine richtige Wettfahrt. Das beste Training ist immer noch die Regatta!
So haben wir dann zum Klaus-Harte-Preis beim SC Odin gemeldet und uns ohne grossartige Vorbereitungen in die Wettfahrt gestürzt. Andreas hat ja schon Erfahrungen auf der Variablen gesammelt und konnte mich umfassend einweisen. Kein Problem. Klappt schon irgendwie, haben ja beide schon mal auf nem Boot gesessen.
Der Samstag startete ganz ordentlich mit ausrechend Wind um 4 Bft. aus südlichen Richtungen und wir hatten mit uns und der Materie ganz gut zu tun. Nach anfänglicher Unsicherheit mit dem Steuern so eines tiefergelegten Regatta-Schaukelpferdes, bin ja selber nur eine K4 gewöhnt, waren wir am Luffass mit unter den ersten Schiffen. Gar nicht so übel. Simon, Ines und auch Mario waren immer um uns herum und die Positionen wechselten dann noch ein paar Mal auf dramatische Weise. Wir konnten, mit etwas Glück, als erstes Ergebnis einen 2.Platz ins Ziel bringen. Die beiden folgend Läufe hatten wir uns dann schon etwas eingespielt und kamen mit uns und dem Boot schon besser zurecht. Wir matchten uns weiterhin mit den Crews vom See und natürlich mit der auswärtigen Konkurrenz Olaf & Andreas. Die lieferten Samstag drei souveräne 1.Plätze ab. Simon & Niklas und auch wir konnten der auswärtigen Macht die Führung, wenn auch nur kurzzeitig, entreissen. Am Ende hatte sie leider immer die Nase vorn.
Das änderte sich leider auch am Sonntag nicht. Wir hofften schon, den 4. und letzten Lauf unter den Berlinern ausmachen zu können, aber Olaf & Andreas ersegelten bei gleichen Bedingungen einen 4. Sieg. Leider mussten sie ja einen davon wieder streichen, die Sorge möchte ich auch mal haben. Luxusproblem!
Einzig die O-Jollen waren des Öfteren ein Ärgernis. Sind die Schiffe doch viel wendiger als eine Varianta und können sich, gerade vor der Lee Marke, besser und schneller in eine Wegerechtsposition bringen. Leider verbunden mit Unverständnis seitens der O-Jollen, dass man sich mit einer Varianta mal nicht eben wegbeamen kann.
Es war trotzdem eine sehr schöne erste Regattaserie auf dem See. Es ist alles gut gegangen, Andreas und ich haben uns nicht in die Haare bekommen und reden noch miteinander. Die nächsten Regatten können kommen.
Die Wettfahrtleitung vom Odin hat gute Arbeit abgeliefert und die Preisverteilung wurde von der neu gewählten Varianta KV Leitung durchgeführt. Wusstet ihr, dass die Varianta Klasse einen Kuss-Beauftragten hat? Aber Gott sei Dank nimmt der nur die Teilnehmerinnen aufs Korn.
VG Karsten (&Andreas)